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Scheiß Hierarchie (Arbeitstitel)

Aktualisiert: 17. Mai 2022




Dieser Chef wieder! Erst mach ich die halbe Nacht durch, um das neue Konzept mit animierter Präse zu pitchen und dann dreht er es vor dem Kunden so, als ob es seine Idee gewesen wäre. Wenn ich Chefin wäre, würden alle auf Augenhöhe arbeiten. Es würde keine Hierarchie aufgrund von Geschlecht und Kumpanei geben. Es ginge ausschließlich um fachliche und soziale Kompetenz. Mein Team würde divers sein. Remote-Work wäre kein Problem. Die Gehälter wären transparent und fair (am Besten alle gleich oder doch leistungsorientiert? Darüber muss ich nochmal nachdenken). Aber wenn jetzt alle gleich sind, wer hat dann den Hut auf?


Oh Gott, die Diskussionen kann ich mir lebhaft vorstellen: plenumsmässig lang und keiner will Verantwortung übernehmen. Na gut, dann gibt es projektbezogene Leads, kein Novum, aber das braucht auch wieder andere Skills als reine Mitarbeit.


Wie schule ich uns denn und was wären für wen entsprechende Kompetenzen?

Ok, es scheint doch komplexer zu sein. Aber besser als er wäre ich allemal! Bei mir ginge es um Werte wie Respekt, ehrliche Kommunikation, Freude an der Arbeit und verdammt noch mal auch um Freizeit. Wer zahlt mir eigentlich die durchgemachten Nächte? Seine Frau übernimmt bei Krankheit die Kinder - ich als alleinerziehende Mama von 2 Kids in Teilzeit bekomme höchstens mal ein Fleißbienchen oder Blumen zum Frauentag. Aber gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder Equal Pay? Das ich nicht lache …


Was hat Feminismus eigentlich mit New Work zu tun? Und will ich wirklich Chefin sein?

Ich möchte so gern keine Rolle mehr spielen müssen. Ich möchte meine Stärken ausspielen und dazu beitragen, dass Projekte erfolgreich sind. Ich möchte eigenverantwortlich und mit Freiraum für Kreativität im Team arbeiten. Ich will arbeiten, ohne Überstunden und schlechtes Gewissen, meine Kinder kämen zu kurz. Ich will ihr Vorbild sein und diese Verantwortung auch meinen Kindern nahe bringen. Denn auch in meiner Familie geht es anscheinend um Hierarchie.


Wann sind wir auf Augenhöhe, welche Bedürfnisse hat jeder, wieviel Freiheit und Eigenverantwortung gibt es im Kollektiv Kleinfamilie und welche Entscheidungen muss ich auch für meine Kinder als Chefin des Chaos treffen? Sie sagen mir: Du bist nicht mein Bestimmer. Das stimmt und wiederum auch nicht. Scheiss Hierarchie! Ich arbeite an einem besseren Titel und dem Versuch, alte Strukturen und Muster abzubauen.


Und was kommt dabei raus? Was meint ihr?




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