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Meer: Verbindung

Aktualisiert: 17. Mai 2022


Klar suche ich sie. Du auch! Wir alle – beim Sex, bei Freunden, in der Musik, Natur, Partnerschaft oder beim Sport. Manchmal geht es schnell, ein Blick, ein verständnisvolles Lächeln, manchmal braucht es viele Worte, um eine Verbindung zu spüren.


Auf Reisen passiert sie oft ganz allein - auf wundersame Weise, wenn wir sie nicht suchen: Ich bin von der magischen Stadt Granada in Andalusien, wo ich ein Jahr gelebt habe, in die kleine Küstenstadt Nerja ans Meer gefahren. Als ich ankam, begrüßte mich zwar der Regen, aber auch der Zufall. Ich wollte ein Flamenco-Konzert sehen und vor meinem Hostel fand eins statt. Gracias! Im Hostel auf der Dachtetasse mit Blick aufs Meer und die Berge im Hinterland, gab es einige Alleinreisende, von überall und ganz gemischt. Ich lernte eine Argentinierin, einen Schweden und eine Deutsche kennen. Sie hatte mein Alter und ein Mietauto. Am nächsten Tag verabredeten wir uns auf eine Wanderung in die nahegelegenen Berge und einen Trip ins Bergdorf. Muy bonito - auch wenn wir uns nicht kannten, floss die Kommunikation leicht und der Tag nahm auf magische Art und Weise die Gestalt der Reisewünsche an. Es gab alles: Natur, Wanderung, guten vino und Tapas, Sonne und Meer.

Verbinden sich die Menschen auf Reisen schneller? Ist unser Blick, Lachen und Herz offener?

Bei all den schönen Beobachtungen kreisen die Gespräche natürlich trotzdem um persönliche Probleme und Lebensfragen: Soll ich noch einmal studieren oder arbeiten? Ist mein Partner der Richtige? Wie kann ich Freiheit und Liebe finden?


Aber auch der ganz normale Backpackertalk wiederholt sich stetig: Wo kommst du her, wo gehst du hin? Wie heißt du nochmal? Was hat dir am besten gefallen? Man fühlt sich in Leichtigkeit verbunden und geht auch manchmal in die Tiefe. Und dann entwickeln sich ungeplante philosophische Diskurse und gemeinsames Erleben. Und wie uns das Lachen und die Musik dabei verbindet. Über Sprachen hinweg!


Und dann ist da noch das große unendliche Meer, die schöne wilde Unbekannte.

In ihrer Nähe ist alles gut, die Gedanken werden weggespült und Ruhe macht sich breit. Und ein Gefühl, dass da mehr ist - etwas, was größer ist als wir, was uns verbindet und vielleicht auch lenkt.


Ich fühle mich am Meer immer sofort von der Natur überwältig. Der Wind streicht über die Haut, der Sand kitzelt an den Füßen, die Wellen rauschen und die Sonne wärmt uns von außen und innen. Sorgen gehen mit dem Meeresrauschen schneller dahin und es bleibt ein Gefühl der Verbundenheit mit den Elementen, dem Leben und den Menschen, die uns umgeben.


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